AUKIMO
Melomorphose
Meditativer “Tanz der Hände” und “Hörpartitur”
Melomorphose heißt zu deutsch Bewegungs-Gestalt oder Melodie-Gestalt der Musik. [griechisch <melos> = fließende Bewegung und <morphé> = Gestalt]
Sie ist eine praktische Methode, mit einer Musik völlig eins zu werden, um ihre heilenden Kräfte und feinstofflichen Frequenzmuster aufzunehmen. Das ist schön, aufbauend, nährend, und "mal was anderes", wie die Franken gerne sagen.
Jedes Musikstück bildet in seinen energetischen und melodischen Kraftlinien eine bestimmte, unverwechselbare Gestalt. Diese bewegte Gestalt (= Morphose) ist ein Hologramm der sichtbar gewordenen tönenden Strukturen (= Melo). Ich weiß, das klingt sehr abstrakt. In der praktischen Ausführung ist es ein tiefes seelisch-körperliches Erlebnis. Wer sich auch geistig darauf einlässt, entdeckt darin die kosmische Geometrie, zeitloses Wissen, faszinierende Offenbarungen der göttlichen Quelle.
Die Melomorphose eines Musikstückes ist die Frucht einer intensiven meditativen Erforschung dieses Werkes. Sie entsteht nicht spontan, aus dem momentanen Erleben oder Fühlen, sondern in einem schöpferischen Werdeprozeß.
Ähnlich wie beim Tai Chi gibt es bestimmte Formen und Bewegungsabläufe, die zu einem Musikstück passen. Diese Formen sind ein Angebot, gefühlt stimmig und praktisch. Sie können natürlich auch abgewandelt werden.
Viele Menschen mögen es gar nicht, eine vorgeschriebene Bewegungsform zur Musik auszuüben. Du kannst auch einfach spontan etwas ausprobieren. Das ist dann zwar keine Melomorphose, aber vielleicht eine schöne Erfahrung. Um die Wirkung der audio-kinetischen Modulation zu erleben, macht es Sinn, die Melomorphose erst einmal mitzumachen. Raum für individuelle Abänderungen gibt es dabei immer.
Es geht niemals um richtig oder falsch. Es geht vielmehr darum, den feinstofflichen Körper der Musik erst einmal zu entdecken und diesen Schwingungskörper dann in den eigenen stofflichen Körper zu inkarnieren - was man inzwischen als embodiment bezeichnet.
DIE METHODE
Melomorphose bezeichnet die fühlbare feinstoffliche Gestalt von Musik, die mittels bewußter Bewegungen und Gebärden während des Hörens körperlich erfahren werden kann. Farbige Grafiken machen diese Gestalt sichtbar und ermöglichen eine klare Orientierung im Verlauf eines Musikstückes.
Die Melomorphose führt auf nüchterne und gleichzeitig spielerische Weise tief hinein in den Kosmos musikalischer Strukturen. Stück für Stück wird die Musik in kleinsten Abschnitten wiederholt gehört, gekaut und einverleibt.
Einfache, fließende Bewegungen der Hände folgen dem Verlauf der Melodien und energetischen Entwicklungen. So entstehen klare, geometrische Raumstrukturen, punktsymmetrisch bezogen auf die Herzmitte.
Zur Veranschaulichung zeichne ich diese geometrischen Strukturen mit farbigen Ölkreiden auf eine Papiertafel. Oft ergibt sich für die Augen ein Aha-Effekt, weil jetzt erstmals die Musik “sichtbar” wird. Nach einigem Üben der Melomorphose kannst du dabei die Augen schließen, und dein innerer Blick öffnet sich...
Das Grafiken zeigen eine flächige Projektion der räumlichen Bewegungsgestalt. Die Bewegung ist ruhig, konzentriert, meditativ, langsam. Das erinnert an großzügige, gestaltende Bewegungen eines Dirigenten. Das Metrum (der Takt) wird jedoch nicht dargestellt.
Durch die Melomorphose gelingt es dir, dein Bewußtsein stetig mit dem Strom der Töne zu verbinden, in jedem Augenblick voll präsent.
Am Ende eines Kurses gibt es die Melomorphose als ausgearbeitetes Studienblatt mit nach Hause. Diese kannst du wie eine Hörpartitur verwenden und die Musikmeditation selbständig durchführen. Die im Kurs an der Tafel entstandenen Bilder fotografiere ich und schicke sie allen Teilnehmern zu. Die verwendete Musik gibt es auf einer von mir speziell zusammengestellten CD in höchster Tonqualität. Der kreativen Forschung und Spielerei sind keine Grenzen gesetzt...
Dieses wundervolle kleine Klavierstückchen von Bach (Präludium h-moll 855A, für Wilhelm Friedemann Bach) eignet sich hervorragend für die Meditation. Allein es anzuhören zentriert und verbindet einen mit der eigenen Mitte. Es ist hilfreich, sich das ganze Stück erstmal mit geschlossenen Augen ein paar Mal anzuhören. Der Zauber soll wirken. Und erst dann die Bewegungen (Gebärden) betrachten!
Es gibt eine Hauptmelodie und ein tönendes Gewebe. Im ersten Teil ist das Gewebe im Vordergrund, die Hauptmelodie hört man nur ganz leise. Im zweiten Teil, der eine Wiederholung des ersten ist, tritt das Gewebe in den Hintergrund und die Hauptmelodie in den Vordergrund. Das ist alles. Und es hat eine zauberhafte Wirkung - zumindest in der hier verwendeten Interpretation.
Musik hören im neuen Bewußstsein
Wirklich verschmelzen mit der Musik können wir erst, wenn wir uns dazu bewegen - jeder kennt das. Beim Tanzen bewegen wir uns vor allem zum Rhythmus der Musik. Hochschwingende inspirierte Musik betont weniger den Rhythmus, dafür mehr die Melodie. Die Tönhöhen, Intensitäten und die fühlbare Beschaffenheit des Klangs sind ein Phänomen der Frequenz. Der Verlauf der Töne erzeugt Melodien, kurze oder längere. In den Melodien ist bereits eine komplexe Schwingungsinformation, die wir mit unserem Unterbewußtsein aufnehmen.
Wenn diese Melodien nun eine ganze Geschichte aufbauen, sich verändern, Phasen der Verwandlung erleben (was meist ein intensiv energetischer Prozeß ist) und in anderer Gestalt wiederkehren, ist dies eine Information für unseren Geist, für unser Bewußtsein.
Im Ablauf der "Geschichte" bilden sich Muster, oft verbunden mit bestimmten Zahlen. Wer zur geistigen Bedeutung der Zahlen einen Zugang hat, wird bereits hier mit hochschwingenden Informationen genährt. Das kann leicht abrutschen in eine intellektuelle Faszination, die einen wieder trennt vom inneren Gehalt des Musikstückes.
Was ich hier "Geschichte" nenne, ist, von einem höheren Aspekt betrachtet, die Architektur eines Musikstückes. Diese ist natürlich nur mit dem inneren Auge wahrnehmbar. Je klarer man die Strukturen und die gesamte Form des musikalischen Gebildes mit dem Geist erfaßt, um so deutlicher hebt sich diese versunkene Kathedrale aus den tönenden Wogen des Unbewußten.
Vorspiel zu Lohengrin
Was wir für "die Musik" halten, ist das was sie in uns auslöst. Musik ist mehr.
Zuviel Bewegung oder eine nach außen gerichtete “Darstellung” führt dazu, daß wir nicht mehr in unserer Mitte sind und der innere Kontakt mit dem Ton abreißt.
Zuwenig Bewegung oder sich gar nicht Bewegen lässt uns in der ich-bezogenen Welt verharren, die wir für die Welt der Musik halten.
Bilder und Gefühle, die beim gewöhnlichen Musikhören entstehen, sind das Echo deiner Seele auf die Töne. Du nimmst dabei nicht die Musik wahr, sondern das, was sie in dir auslöst. Das ist wunderbar, und es mag vielen Hörern als Erfüllung genügen. Auch ist das stufenweise Erforschen dieser Selbstwahrnehmung ein therapeutisch wirksamer Prozess. Wer tiefer dringen und geistige Dimensionen erfassen will, läßt von der Selbstwahrnehmung ab und widmet seine Konzentration der Musik selbst.
Wer bereits im neuen Bewußtsein lebt, erkennt in dieser Bewegungs- und Meditationskunst so etwas wie Heimat wieder. Eine tiefe Erinnerung, ein Wissen um etwas, das in uns wohnt, das wir eigentlich kennen...
Das Geheimnis der Musik
Um dieses Geheimnis der Musik wiederzuentdecken müssen wir nicht besonders musikalisch sein. Wir brauchen dafür nur unsere natürliche Fähgkeit
zu hören.
Alles Wissen über die Musik, alle Kunstfertigkeit im Beherrschen eines Instrumentes, führen uns nicht in den innersten Raum, in dem das Geheimnis wohnt. Dazu braucht es unser Hören. Mit dem Hören durchdringen wir alle stofflichen Grenzen. Hören durchdringt die Materie. Hörenwollen bringt die Materie zum Klingen. Wenn wir mit dem Ton einer Materie in Resonanz kommen, haben wir gestaltenden Einfluß auf sie. Auch das ist ein uraltes WIssen, was die Menschheit anzuwenden verlernt hat.
Ich denke dabei an die Levitation tonnenschwerer Gesteinsbrocken durch Gesang, was vor Jahrzehnten in einem tibetischen Kloster beobachtet wurde. Ich denke an die Chladnyschen Klangfiguren, von denen Goethe fasziniert und begeistert war, und die Hartmut Warm wieder ins moderne Bewußtsein gebracht hat. Ich denke an die atemberaubende Architektur und Oberflächengestaltung uralter Tempel und Gebäude. Man erklärt sich das heute gerne mit Lasertechnik (statt Hammer und Meißel). Doch im Innnersten weiß ich, daß es mit Klang und Hören zu tun hat. Und mit einem hochschwingenden kollektiven Bewußtsein.
Davon sind wir gegenwärtig weit, weit entfernt. Doch wir suchen den Weg zurück, individuell und kollektiv. Ich bin überzeugt, daß im Geheimnis der Musik eine Offenbarung schlummert, die unser individuelles UND unser kollektives Bewußtsein in einen göttlichen Schwingungszustand transformieren kann.
Kann.
Kann.
Darum gebe ich nach vierzig Jahren Erforschung der Musik nicht auf, obwohl das, was ich vermitteln will, auf zunehmend taube Ohren, oder einfach Desinteresse, stößt. Weil ich nicht weiß, wie lange ich noch auf der Erde inkarniert bleibe, habe ich die bisher von mir gehobenen Schätze der Melomorphosen alle in Buchform gebracht und veröffentlicht. Vielleicht kommt einmal die Zeit, wo dies als brauchbar und wertvoll erkannt werden wird.
Die Forschung des Herrn Mandelbrot (Fraktale) wurde auch erst über hundert Jahre später entdeckt, durch ein Buch, das er verfaßt hatte, obwohl sich damals niemand dafür interessierte. Inzwischen ist die fraktale Geometrie, überhaupt das Prinzip der Fraktalen, im allgemeinen Bewußtsein angekommen...
Melomorphose zum Adagio aus Bruckners 1. Symphonie
Wer hat die Melomorphose entdeckt?
Sie gründet auf den Forschungsarbeiten des rumänischen Musikwissenschaftlers Prof. George Balan. Er entdeckte, daß einfache und ruhige Handbewegungen, die der Struktur einer Musik folgen, die Konzentrationsfähigkeit beim Hören vertiefen, die Wahrnehmung erweitern und dadurch die Musik unvergleichlich intensiver erlebt wird. Ein solches Hören nannte er “Musikmeditation”. Ich wurde von 1985 bis 1989 von ihm ausgebildet, in der von ihm gegründeten internationalen Musicosophia-Schule (www .musicosophia.com).
Die Handbewegungen nannte er “Melorhythmie” (im Anklang an Rudolf Steiners Eurythmie); unter diesem Begriff ist im Internet einiges zu finden. Mit den Jahren wurden die von der Schule angebotenen Handbewegungen immer weniger meditativ, und immer mehr analytisch. Das ist zwar interessant, doch für mich ging dabei der transformierende und heilende Aspekt verloren. Als ich die Musicosophia-Schule 1989 verließ, wurde mir schriftlich untersagt, die geschützten Begriffe der Schule weiterzuverwenden. So blieb mir nichts anderes übrig, als neue Begriffe zu finden. Die Melorhythmie nannte ich um in Melomorphose, was meine Art dieser meditative Bewegungskunst genauer benennt. So entstanden auch die Begriffe "Ars Audiendi" und "Audiosan".
Manchmal sage ich aus Spaß, die Melomorphosen stammten von einem alten Samurai-Krieger, der später Zen-Meister wurde und sich mit klassicher Musik beschäftigt hat; sein Name ist Ookama Ayumi. Das ist ein guter Freund von mir, und er freut sich jedes Mal, wenn ich diese Version erzähle. Manchmal nehmen die Menschen das Gezeigte dann leichter auf.
Kurse zur AUKIMO Musikmeditation